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Rezensionen

Falling Skye BD01 Kannst du deinem Verstand trauen?
 

Tyrolias Welten


Testleserin Nina (14 Jahre, Axams)

In den Gläsernen Nationen ist Schluss mit Diskriminierung, Populismus und impulsiven Entscheidungen, denn die Bevölkerung der ehemaligen USA wird in rationale und emotionale Menschen eingeteilt.
Als die 16-jährige Skye zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie sich sicher, eine mustergültige Rationale zu sein. Sie ist überzeugt von dem Prinzip der Gläsernen Nationen. Doch die Prüfungen sind schwierig und angsteinflößend. Schon bald fragt Skye sich, welchem Zweck all diese Aufgaben wirklich dienen. Und als schließlich Mädchen, die im Ranking abfallen, verschwinden, erkennt sie, wer für die neue Ordnung der Gläsernen Nationen wirklich bezahlen muss.
Ein wirklich spannendes Buch von einer Zukunft, in der dein Verstand über dein Leben entscheidet. Doch die Geschichte zeigt: Wenn etwas schön verpackt ist, heißt es noch lange nicht, dass das Innere schön ist. Außerdem können wir erkennen, dass es nicht nur schwarz oder weiß, rational oder emotional gibt, sondern auch immer etwas dazwischen.

Tyrolia Testleser:in


Falling Skye - Kannst du deinem Verstand trauen?

Testleserin Annika, 13 Jahre aus Telfs: Das Buch "FALLING SKYE" beinhaltet große moralische Themen und ist geeignet für gute Leserinnen und Leser, die sich viel mit den Büchern, die sie lesen, beschäftigen und es spannend mögen. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, auch über das eigene Verhalten, wenn man in verzwickten Situationen stecken würde, wie Skye es in dem Buch tut. Es zeigt auch, wie grausam Menschen sein können, aber auch wie naiv. Nach dem Unfall, der in dem Buch passierte, hatten viele der Bürger der USA Angst und wollten Schutz, aber auch Bestätigung, dass die Welt nicht so schlimm war, wie es in diesen Momenten aussah. Und andere haben sich diese Unsicherheit zu Nutzen gemacht und ihnen eine bessere Welt versprochen. Skye steckte da mittendrin und auch sie war am Anfang eine überzeugte Anhängerin der gläsernen Nationen, die aus den USA wurden. Bis sie hinter die Fassade der Regierung blickte.

Welche Intrigen dahinter steckten und was das alles eigentlich ausgelöst hat, müsst ihr selbst lesen.

heinoko


Enttäuschend


Ein schönes Cover hat das Buch, aber das Buch ist insgesamt auf einem qualitativ so miserablen Papier gedruckt, dass das gesamte Buch dadurch minderwertig wirkt. Man hat das Gefühl, das Papier vergilbt innerhalb von wenigen Stunden, wenn man in der Sonne sitzt und liest. Auch die Bindung ist nicht stabil. Mehr als zwei Leser hintereinander hält das Buch nicht aus, es bricht auseinander. Auch wenn das nicht wirklich wichtig ist, mich stört es. Das ist schade. Wobei mich zugegebenermaßen auch der Inhalt leider insgesamt enttäuscht hat.

Der Grundgedanke des Buches gefällt mir: Nach einer großen Katastrophe, in der die USA zu den Gläsernen Nationen geworden ist, werden die Menschen eingeteilt in die Rationalen und in die Emotionalen. Junge Menschen müssen sich so wie die 16-jährige Skye einer mehrwöchigenTestung unterziehen. Ziel ist, als mustergültige Rationale abzuschließen, um so die Chance auf ein Studium an einer Elite-Universität und auf eine glänzende berufliche Zukunft zu erhalten. Doch die Prüfungen sind verstörend und durchaus gefährlich. Skye beginnt zunehmend zu zweifeln und das Procedere zu hinterfragen, was sie selbst in größte Gefahr bringt…

Die junge Autorin schreibt gut. Es gibt viele Passagen, die spannend-lebendig ausgearbeitet sind. Die möglicherweise zugrunde liegende Gesellschaftskritik ist geschickt eingearbeitet. Dennoch blieb ich als Leser von Anfang bis Ende irgendwie außerhalb des Geschehens. Skye ist mir wie auch alle anderen Akteure im Buch fremd und fern geblieben, sie wirken irgendwie künstlich. So erging es mir auch mit der Handlung. Mal durchaus spannend, wenige Seiten später jedoch unlogisch und irgendwie nicht fertig erzählt. Und schließlich auch über lange Strecken geradezu langweilig. Immer wenn sonst nichts hilft, gibt es irgendeinen technischen Schnickschnack, der in der aktuellen Situation weiterhilft. Gut, ich gebe zu, dass Dystopien nicht gerade mein Lieblings-Genre sind, aber ich hoffte doch anhand der Verlagsankündigung auf eine straff erzählte, in sich logische, emotional packende, spannende Geschichte. Leider eine vergebliche Hoffnung. Es ist zu wünschen, dass Lina Frisch ihr mit Sicherheit vorhandenes Schreibtalent weiter zu entwickeln lernt.

Anja


spannende Idee mit Schwächen in der Umsetzung

Skye lebt in den Gläsernen Nationen (ehemals USA). Hier ist die Gesellschaft unterteilt in Senso und Ratio – durch einen Test wird bestimmt, ob die Menschen eher emotional oder rational handeln. Ihr Ergebnis bestimmt ihr Leben, denn nicht jedem stehen hinterher alle Bildungs- und Berufsmöglichkeiten offen.
Nun steht auch die Testung der 16-jährigen Skye bevor. Sie ist sich sicher, wie ihr Ergebnis ausfallen wird und hat klare Ziele für die Zukunft. Doch dann erfährt sie im Testzentrum Dinge, die sie alles, an was sie bisher geglaubt hat, infrage stellen lässt…

Nach dem Lesen bin ich hin- und hergerissen. Vieles in dem Buch fand ich wirklich toll, andererseits gab es aber auch etliche Stellen, an denen die Handlung für mich einfach nicht ganz logisch war. Beispiel: Die Testung läuft eigentlich super modern ab. Dennoch gibt es immer wieder Situationen, in denen einzelne Figuren die Ergebnisse oder Technik manipulieren. Und niemandem fällt es auf… so wie es der Handlungsverlauf halt gerade braucht. Glück und Zufall spielen eine immense Rolle, viel Zeit zum Planen ihrer Aktionen haben die Figuren ohnehin nicht.
Das ist total schade, weil mich die Handlung an sich eigentlich durchaus fesseln konnte.

Das ganze Gesellschaftssystem ist sehr befremdlich (umso mehr, wenn man in der Danksagung liest, welche realen Missstände die Autorin als Grundlage für ihr System im Sinn hatte). Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Menschen werden strickt nach rational oder emotional eingeordnet. Eine Zwischenstufe gibt es nicht. Die Einstufung in diese zwei sogenannten Traits entscheidet über die späteren Jobmöglichkeiten. Als emotionaler Mensch in einen verantwortungsvollen Beruf? Unmöglich. Schließlich könnte eine impulsive Gefühlsentscheidung verheerende Folgen haben…
Die Ursprung der Gläsernen Nationen ist erschreckend, gleichzeitig hatte ich aber den Eindruck, dass die Entwicklung der USA hin zu ebendiesen noch ein paar mehr Erklärungen gebraucht hätte.

Die Tests, die zur Bestimmung der Traits herangezogen werden, sind grausam und bringen die Teenager immer wieder an ihre Grenzen, wodurch es zu spannenden und auch dramatischen Momenten kommt.
Skye ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und lässt die Leser/innen an ihren Gedanken und ihren hochkochenden Gefühlen während der aufregenden Testtage teilhaben. Dabei fiel es mir schwer, eine Haltung zu Skye aufzubauen. Eigentlich ist sie ein liebenswertes, freundliches Mädchen. Doch ihre Einstellung zum Gesellschaftssystem und ihr Wunsch für die eigene Einstufung haben es mir manchmal schwer gemacht, mich in sie hineinzuversetzen. Nicht zuletzt, weil ihr Handeln und Denken nicht unbedingt immer übereinstimmen. Sie ist ziemlich verblendet von dem, was ihr über die Traits eingetrichtert wurde. Einerseits betont sie die Wichtigkeit beider Gruppen, aber andererseits stimmt sie der klaren Trennung und der damit einhergehenden Diskriminierung durchweg zu…
Erst im Verlauf beginnt sie, das zu hinterfragen, was die Regierung den Menschen eintrichtert. Je mehr sie erfährt, desto mehr Zweifel befallen sie und sie trifft menschlichere Entscheidungen, die sie mir sympathischer gemacht haben.

Zusätzlich zu Skyes Sichtweise gibt es immer wieder kurze Passagen aus der Ich-Perspektive eines Testleiters, der sich mit Skye zusammen in dem Zentrum aufhält.
Dieser sorgt von Beginn an für eine spannende Note. Wer ist er, was will er, wie hängt alles zusammen? Ich war neugierig, wie sich die Geschichte entwickelt und welche Rolle er einnimmt. Zudem werden immer wieder Andeutungen auf Ereignisse in der Vergangenheit gemacht, die sich erst spät aufklären und mich durchaus überraschen konnten.

Und auch sonst nimmt die Handlung einige unerwartete Wendungen. Als dann auch noch die Spannung und Dramatik zunehmen, konnte mich die Handlung mehr und mehr fesseln. Wenn es halt nur nicht diese unlogischen Momente innerhalb der Geschichte gegeben hätten, in denen jeder trotz eigentlich lückenloser Datenüberwachung tun und lassen kann, was er gerade möchte, damit die Handlung dank daraus resultierender neuer Aufdeckungen oder Verstrickungen voranschreiten kann.

Am Ende bleiben noch viele Fragen offen und auch hier gibt es kleine Unstimmigkeiten bezüglich des Handelns der Figuren. Dennoch bin ich durchaus neugierig, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

Fazit

So zügig sich die Geschichte dank des anschaulichen, flüssigen Schreibstils auch lesen lässt, die Bewertung fällt mir wirklich schwer. Ich mochte das dargestellte Szenario. Die grausamen Tests konnten mich ebenso fesseln wie die vielen offenen Fragen, was genau in der Vergangenheit vorgefallen ist, welche Rolle der mysteriöse Testleiter einnimmt und welchen Weg Skye wählen wird. Dennoch habe ich mehrfach mit dem Handlungsverlauf gehadert, wenn immer wieder einzelne Charaktere die ach so moderne Dauerüberwachung überlisten oder einfach nur zufällig umgehen, um wieder irgendwas Verrücktes zu tun…

Lealein1906


Rational oder Emotional?

„Falling Skye“ ist ein richtig tolles Buch über eine Dystopie in gar nicht mal so weiter Zukunft. Die superspannende Geschichte zieht vom ersten Moment an in den Bann und lässt einen nicht mehr los. Klare fünf Sterne und den nächsten Band kann ich gar nicht abwarten.
Die USA haben sich zu den „Gläsernen Nationen“ entwickelt, einem Staat ohne Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Dazu werden die Menschen in „R“s, Rationale, und „E“s, Emotionale aufgeteilt. Den Rationalen ist ein rascher Aufstieg in der Gesellschaft garantiert, während die Emotionalen nur bestimmte Jobs wahrnehmen sollen. Skye kämpft ihr ganzes Leben darum, eine Rationale zu sein, hat ihren Lebensweg klar vor Augen. Doch als sie zu ihren Testungen einberufen wird, ergeben sich auf einmal viele Fragen, vor allem weil die Prüfungen ziemlich verstörend sind und auf einmal auch ganz andere Dinge gefragt sind. Einige Mädchen verschwinden spurlos, außerdem ist da dieser mysteriöse Testleiter, der immer wieder auftaucht. Am Ende beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und Skye muss erkennen, wem sie wirklich vertrauen kann.
Ich war von der ersten Sekunde an wie gefesselt von diesem Buch und habe es kaum aus der Hand gelegt. Das liegt zum einen am gut konstruierten Hauptcharakter Skye. Ich konnte mich sofort mit ihr identifizieren und finde, dass sie eine tolle Hauptperson ist. Zum anderen liegt es daran, dass die Geschichte mit jeder Seite spannender wird, weil ein neues Puzzleteil auftaucht, das aber weitere Fragen aufwirft. Dieser Spannungsbogen ist sehr gut konstruiert und hält einen ständig am Lesen. Auch das Auftauchen eines zweiten Ich-Erzählers, dessen Identität nicht ganz so schnell geklärt wird, bringt noch einen Spannungsmoment.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, sodass man richtig durch die Seiten fliegen kann. Die Welt der „Gläsernen Nationen“ ist sehr gut entwickelt, nach und nach (aber genau zum richtigen Zeitpunkt) wird alles genau erklärt. Sehr interessant fand ich auch die ganzen Tests (von sowas lese ich einfach immer gerne).
Ich kann dieses Buch nur herzlich weiterempfehlen.

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Gläserne Welt

Nach einer großen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Endlich ist Schluss mit Diskriminierung, Populismus und impulsiven Entscheidungen! Die Menschen werden in Ratio oder Senso eingeteilt – und zu ihrem eigenen Schutz unterliegen die Emotionalen strengen Auflagen.
Als die 16-jährige Skye zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie überzeugt, als mustergültige Rationale erkannt zu werden, der eine glänzende Zukunft bevorsteht. Doch die Prüfungen sind verstörend, und Skye fragt sich immer häufiger, welchem Zweck sie in Wahrheit dienen. Wer ist der mysteriöse Testleiter, der ihr auf Schritt und Tritt folgt? Und wohin verschwinden die Mädchen, die im täglichen Ranking abfallen? Zu ihrem Entsetzen muss Skye erkennen, wer in den Gläsernen Nationen den Preis für die neue Ordnung zahlen soll: sie selbst …

Einfach nur Wow. Die Geschichte ist furchteinflößend und fast authentisch. Sollten wir alle Angst vor der Zukunft gaben? Ich meine noch mehr Zukunftsangst als eh schon vorhanden ist.

Das Cover ist ein Traum, es macht richtig Eindruck und stach mir schon in der Verlagsvorschau ins Auge.
Die Geschichte ist toll geschrieben, Ein absolut fesselnder Schreibstil, ein Pageturner. Die Einteilung in Rational und Emotional ist erschreckend, aber durchaus vorstellbar. Moralisch ist es eine Herausforderung die Menschen in verschiedenen Kategorien einzuteilen.
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, es ist ein absolut empfehlenswertes Buch. Ich bin schon gespannt, wie das weitergesponnen wird.

Dinanoonwen


Ratio oder Senso, richtig oder falsch

Skye wächst in einem neuen Amerika auf, der "gläsernen Nation". Sie glaubt an den Kristall und daran, dass sie selber eine "Rationale" ist. Denn in ihrer Welt gibt es nur noch die Aufteilung zwischen Emotionalen und Rationalen.
Dann wird sie zur Prüfung abgeholt um zu testen, ob sie wirklich bald ein "R" auf ihrem Handrücken tragen sollte und erfährt, dass eben nicht nur alles schwarz oder weiß ist.

Ein spannendes Buch bei dem man richtig mit Skye mitfiebert, hofft, dass sie ihr "R" bekommt und erfährt, dass auch in einer "gläsernen Nation" nicht unbedingt alles so klar ist, wie man glauben soll.
Traue niemanden und such dir deine Freunde gut aus.
Psycho-spielchen, Freundschaft, Machtgier und die erste Liebe. All das macht dieses Buch zu einem würdigen Erstlingswerk und lässt ungeduldig auf die Fortsetzung hoffen!

April1985


Big brother is watching you

"Die Welt wird nicht bedroht von Menschen, die böse sind, sondern von denen, die Böses zulassen." (Albert Einstein)

Mit diesem Satz endet nicht nur der Debütroman von Lina Frisch, sondern er beschreibt auch perfekt das Buch bzw., wie die Autorin uns in ihrem Nachwort wissen lässt, die Botschaft von "Falling Skye".

Die 16-jährige Skye ist die Protagonistin dieses dystopischen Romans. Sie wächst in einer gläsernen Nation auf, in der die Menschen in zwei Gruppierungen eingeteilt werden - den Ratio und den Senso. Diese Einteilung soll vor Diskriminierung, Bürgerkriegen und Fehlentscheidungen in Politik und Wirtschaft schützen. Die zielstrebige Skye ist sich sicher bei ihrer Testung als Rationale hervorzugehen, zumal sie später auch an der Cremonte Universität studieren will, die jedoch den Ratios vorbehalten ist. Während der Testverfahren keimen jedoch erste Zweifel in Skye auf und sie ist sich selbst nicht mehr sicher, ob sie ihrer eigenen Einschätzung und auch den Gläsernen Nationen noch trauen kann.

Lina Frisch hat mich mit ihrem Debüt gleichermaßen überrascht wie überzeugt. Die Autorin greift Themen auf, die erschreckend und nicht weit hergeholt sind. In vielen Bereichen des täglichen Lebens befinden wir uns jetzt schon in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Lina Frisch geht noch einen Schritt weiter drückt jedem Menschen im wahrsten Sinne des Wortes einen Stempel auf. Alle Ratios bekommen ein "R", alle Sensos ein "S" am Handgelenk tätowiert, damit für alle ersichtlich welcher Klasse man angehört; an welchem Ende der Gesellschaftspyramide man steht.
Auch das Thema der Geschlechterrollen wird aufgegriffen. Frauen mussten sich ihre Rechte in der Geschichte hart erkämpfen. Was wäre, wenn ihnen alle erkämpften Rechte plötzlich wieder aberkannt werden würden? Ist die Rolle der Frau in einer perfekten Welt wirklich am Herd? Gefährden Frauen durch ihr emotionales Denken die Menschheit?
Ich finde die Theorien, die in diesem Buch angesprochen werden wahnsinnig interessant.

Die Charaktere, die sich mit den ganzen Themen befassen müssen, machen auf mich einen sehr glaubhaften Eindruck. Vorallem bei Skye sieht man eine enorme Entwicklung in ihrer Denkweise und ihrem Verhalten. Andere Charaktere, wie beispielsweise Elisas und Collin, haben mich auch sehr überrascht. Auch diese zwei machen Veränderungen durch und das nicht nur zum Positiven. Insgesamt fand ich die Figuren alle sehr gut ausgearbeitet.

Den Schreibstil von Lina Frisch würde ich als genretypisch bezeichnen. Der Roman hat einen sehr jugendlichen und frischen Stil, der sich leicht lesen lässt. Natürlich werden auch manche Begriffe eingeführt, bei denen nicht gleich klar ist, was damit gemeint ist. Es wird aber irgendwann alles erklärt, sodass der Lesespaß in keinster Weise getrübt wird.

Mich hat das Erstlingswerk von Lina Frisch voll und ganz überzeugt und nach diesem Ende möchte ich natürlich unbedingt wissen wohin es Skye & Co. als nächstes verschlägt.

Dana


interessanter Auftakt mit kleinen Schwächen

Bist du emotional oder entscheidest du rational? Eine Frage, die auch Skye sich nun stellen muss und obwohl sie denkt, die Antwort darauf zu wissen, bringt die Testung sie ganz schön durcheinander. Doch ihr Ziel ist ganz klar, denn wenn sie nicht mit dem richtigen Buchstaben aus dem Zentrum geht, kann das ihr gesamtes Leben und alle ihre Wünsche auf einen Schlag verändern. Ein Kampf um die vorderen Plätze beginnt und gleichzeitig ein Kampf gegen sich selbst.

Das Buch spielt ein paar Jahre in der Zukunft und doch hat sich recht viel verändert. Die USA sind zu den Gläsernen Nationen geworden, irgendwie schon aus heutiger Sicht recht passend, wenn man sich überlegt, was alles überwacht und ausspioniert wird. Um das Land wieder zu stabilisieren und jedem das zu ermöglichen, was zu ihm passt, wurde ein System aus Rationalität und Emotionalität eingeführt. Je nachdem zu welcher Gruppe man gehört, muss man Auflagen einhalten oder kann sich relativ frei entwickeln. Doch kann dieses System wirklich zum Erfolg führen und vor allem macht es die Bevölkerung glücklich?
Nach und nach kommen immer mehr Hintergründe und Zusammenhänge ans Licht, so dass man besser versteht, wieso es zu diesem Wandel kam und was die Regierung nun mit den Kategorien erreichen möchte. Ein interessanter Weltenaufbau, der gleichzeitig zum Nachdenken anregt, aufrüttelt und dennoch gar nicht so abwegig erscheint.

Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Ich-Perspektiven geschildert. Die meiste Zeit ist man mit Skye unterwegs und erlebt mit ihr hautnah, was im Zentrum los ist, was die Tests beinhalten, wie sich die Situation zwischen den Mädchen entwickelt und welche Dinge sie immer wieder zum Zweifeln bringen. Wer hinter der zweiten Perspektive steckt, ist zunächst nicht bekannt, man weiß nur, dass es jemand ist, der in irgendeiner Form auch mit Skye zu tun hat. Später im Verlauf lüftet sich dieses Geheimnis dann aber und man erlebt aus Alexanders Sicht die andere Seite im Zentrum gut mit.
Es ist interessant die beiden Protagonisten zu begleiten, die immer wieder Berührungspunkte haben, gleiche Situationen unterschiedlich erleben und verschieden bewerten. Und obwohl sie auf unterschiedlichen Seiten stehen, wird ihre Zusammenarbeit immer wichtiger.
Skye ist 16 und hat ein klares Ziel, als sie ins Testzentrum reist. Sie weiß, welcher Buchstabe auf ihrem Handgelenk stehen soll, wenn sie wieder nach Hause geht, denn sie will an einer bestimmten Uni studieren. Sie ist intelligent, kombiniert clever, handelt sowohl egoistisch, als auch auf ihr Team bedacht. Teilweise ist sie selbst erschrocken über ihre Reaktionen oder darüber, was das heißen könnte, obwohl sich ihre Entscheidungen gar nicht immer so falsch anfühlen, wie sie es doch eigentlich sollten. Umso mehr Skye im Zentrum erlebt, umso mehr beginnt sie zu hinterfragen, zu zweifeln, mit sich und all dem, was sie erlebt, zu hadern. Gleichzeitig ist sie bemüht, nicht negativ aufzufallen, damit es ihr nicht so ergeht, wie einigen anderen Mädchen. Ein schwieriges Unterfangen für Skye. Mir hat ihre Entwicklung im Verlauf des Buches gut gefallen, auch wenn nicht jede ihrer Entscheidungen durchdacht war, sie manchmal überstürzt und naiv handelt und ich an der einen oder anderen Stelle über sie den Kopf geschüttelt habe.

Die Mischung der Charaktere ist sehr vielfältig. Am intensivsten lernt man natürlich die Protagonisten kennen, aber um sie herum sind viele andere Figuren, die in verschiedenen Positionen tätig sind, den Protagonisten mal wohlgesonnen, mal eher feindselig gegenüber treten oder einfach ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. Nicht alle von ihnen lernt man so gut kennen, dass man sie wirklich gut einschätzen kann. Die Kombination der Personen macht es aber noch interessanter und abwechslungsreicher, jeder trägt seinen Teil zu den Entwicklungen bei und von einigen wird man in der Fortsetzung bestimmt auch noch mehr erfahren.

Man taucht in eine sehr technische und überwachte Welt ein, da ist es manchmal kaum vorstellbar, dass nicht wirklich alle Mittel ausgeschöpft werden, um zu überprüfen, was in den Testzentren vor sich geht und es immer wieder möglich ist, die Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Andererseits machen diese Schwachstellen im System es erst möglich, dass Unstimmigkeiten aufgedeckt werden und man noch tiefer in die Handlung eintauchen kann. Die Zweifel, ob da wirklich logisch ist, bleiben allerdings.

Der Schreibstil ist flüssig und ich habe mich schnell im Buch eingefunden. Es ist nicht durchweg rasant und temporeich, es gibt aber immer wieder Passagen, in denen es turbulent und spannend wird. Zwischendurch ist es etwas ruhiger, aber auch in den Szenen entwickeln sich die Figuren oder man erfährt mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge.
Nicht alle Handlungsverläufe waren unvorhersehbar, einiges hat sich recht früh abgezeichnet, anderes kam dann nicht ganz so erwartet. Nicht jeden Handlungsstrang hätte ich mir so gewünscht, wie es sich entwickelt hat, insgesamt hat mich die Geschichte aber gut unterhalten und ich bin neugierig geworden auf die Fortsetzung.
Fazit

Mir hat der Auftakt der Reihe gut gefallen. Die Welt ist interessant und erschreckend zugleich und man darf da wohl gespannt sein, in welche Richtung es sich noch weiter entwickeln wird. Skye ist mir nicht übermäßig ans Herz gewachsen beim Lesen, aber ich habe sie gern begleitet und ihre Entwicklung verfolgt. Nach und nach erfährt man mehr Zusammenhänge und Hintergründe, so dass der Grund für einige Ereignisse noch greifbarer wird. Auch wenn nicht jedes Detail komplett überzeugend ist und ich mich zwischendurch gefragt habe, ob das wirklich so möglich ist, wie es dort passiert, wurde ich mit dem Buch gut unterhalten und freue mich auf die Fortsetzung.

Castilleja


Gläsern

Amerika in der Zukunft. Das Land ist nach schwerwiegenden Ereignissen fünf Jahre zuvor zur gläsernen Nation geworden. Die Menschen werden eingeteilt in zwei Kategorien. Auf der einen Seite die Emotionalen, die Senso, und auf der anderen die Ratio, sprich die Rationalen, Vernunftbegabten. Skye ist sechzehn Jahre alt, als sie zu ihrer Prüfung bestellt wird. Jedoch sind die Prüfungen nicht so, wie sie es erwartet hätte. Ohne die Hilfe eines der Testleiters sähe es für sie ganz anders aus. Doch welches Spiel wird hier hinter den Kulissen wirklich betrieben? Wie gläsern ist der Staat nun wirklich? Denn schnell merkt Skye, dass sich viel hinter dem "schönen, äußeren Mantel der Transparenz" verbirgt - und sie steht vor einer schwierigen Entscheidung, in welche Richtung sie sich wenden soll. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Sicht von Skye und die zweite Perspektive ist die ihres Testleiters. So erfährt der Leser einiges mehr als Skye und kann die Ereignisse ganz anders einordnen.