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Das Vermächtnis des FlammenmädchensOverlay E-Book Reader

Das Vermächtnis des Flammenmädchens

Samantha Young

E-Book (EPUB)
2019 Mira Taschenbuch
Auflage: 1. Auflage
320 Seiten; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-7457-5173-4

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€ 8,99

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Kurztext / Annotation

Ari ist nicht mehr das Siegel Salomons, das heißt aber nicht, dass die Dschinn sie jetzt in Ruhe lassen. Der boshafte Asmodeus ist noch längst nicht fertig mit ihr, und so mancher rachsüchtige Feuergeist lechzt nach ihrem Blut. Nur gut, dass Ari als Jägerin immer besser wird. Zusammen mit ihrem geliebten Jai bildet sie ein unschlagbares Team, doch Charlies Schicksal überschattet das junge Glück. Ari will nicht akzeptieren, dass sie ihren besten Freund an die dunkle Seite verloren hat, und wagt einen letzten Rettungsversuch. Als der scheitert und auch noch einen mächtigen Feind auf den Plan ruft, sieht sie keinen anderen Ausweg: Sie muss den Gefallen einklagen, den Azazil ihr schuldet. Allerdings ahnt sie nicht, was sie damit heraufbeschwört ...



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Samantha Young lebt in Schottland und hat in Edinburgh Geschichte studiert - viele gute Romanideen hatte sie während der Vorlesungen. Ihre Romane werden in 30 Ländern veröffentlicht. Wenn Samantha Young mal nicht schreibt, kauft sie Schuhe, die sie eigentlich nicht braucht.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. KAPITEL
DER HIMMEL IST DÜSTER IN DIESER NEUEN WELT

Ari, duck dich! rief Jai telepathisch, und Ari reagierte schnell. Sie warf sich auf den Boden, das Kinn an die Brust gepresst, den Blick erhoben, und sah zu, wie das Messer durch die Luft zischte und nur wenige Zentimeter neben Jais Kopf in der Wand stecken blieb. Sie rollte sich auf den Rücken und riss ihre Hände mit den Handflächen nach vorne hoch, um einen Energiestrahl auf den Qarin zu schleudern. Der unscheinbare Dschinn sprang zur Seite, um Aris Angriff auszuweichen, und trat damit direkt in Jais Magie hinein. Der bernsteinfarben glühende Ball, den Jai nur Sekunden nach Aris Attacke losgeschickt hatte, traf den Qarin mit der Wucht eines Güterzuges. Sein Körper wurde in die Luft gewirbelt und brach durch die papierdünnen Wände des Kleinstadthauses in Milwaukee.

Ari rappelte sich auf, um ihm zu folgen.

"Alles in Ordnung?", fragte Jai scharf. Er ging neben ihr her und bewegte sich dabei so, dass sein Körper sie beschützend abschirmte, obwohl sie ihm schon tausendmal gesagt hatte, dass er das lassen solle.

"Mir geht's gut", murmelte sie und klopfte sich den Staub vom T-Shirt.

Jai schaute nicht mal zu ihr hin, was Ari nicht wirklich überraschte. Schließlich war das hier nicht der richtige Zeitpunkt, um herauszufinden, warum seine Freundin sauer auf ihn war.

Michael hatte ihnen erzählt, dass es der Jäger-Gruppe, die er auf den Doppelgänger-Dschinn des Kunstlehrers Sam Sheperd angesetzt hatte, nach zweimonatiger Fahndung gelungen war, den Gesuchten aufzustöbern. Ari und Jai waren gemeinsam aufgebrochen, um den Dschinn zu erledigen, und sie hatte diesen Moment der Nähe genutzt, um unmissverständlich zu zeigen, dass sie sauer auf ihren Freund war. Doch Jai hatte ihre einsilbigen Antworten und das vielsagende Schweigen mit keinem Wort gewürdigt, was sie nur noch mehr auf die Palme brachte. Das wiederum bedeutete, dass dieser Mistkerl von einem Doppelgänger sich auf einiges gefasst machen konnte, wenn das hier nicht bald zu Ende war.

Ari und Jai hatten den Peripatos verwendet, damit sie zu den Koordinaten gelangten, die die Gildejäger ihnen gegeben hatten. Das war vor einer halben Stunde gewesen. Nachdem der Mensch Sam Sheperd ausgeknockt im ersten Stock lag (Jais Werk), hatten sie mit dem Dschinn viel zu lange Verstecken gespielt - zumindest nach Aris Geschmack. Sie hatte zwei verheilende Schnitte - einen auf der Stirn und einen tieferen an ihren Rippen, der höllisch schmerzte. Jai war natürlich unverletzt. Der Qarin spielte allerdings mit ihnen, und Ari hatte das dumpfe Gefühl, dass er entschlossen war, Jai mit mehr als nur einer leichten Schnittwunde in die Knie zu zwingen.

Nun, Ari hatte keine Lust mehr zu spielen.

Sie blieb neben Jai stehen und starrte auf die Stelle des schuttbedeckten Bodens, wo eigentlich der Qarin hätte sein sollen.

Aber da war niemand.

"Mist", murmelte Jai zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Ich werde ..."

"Still", befahl Ari und ignorierte Jais hochgezogene Augenbraue. Sie hätte über seine Miene gelacht, wenn sie nicht so genervt gewesen wäre. Gib mir eine Minute, versuchte sie, etwas weniger angespannt zu erklären.

Ari schloss die Augen. Damals, als sie und Onkel Red noch ein etwas besseres Verhältnis zueinander hatten, hatte er ihr versichert, dass sie selbst ohne die Fähigkeiten des Siegels ein mächtiger Dschinn war. Ihre Mutter Sala war eine alte und kraftvolle Ifrit gewesen, und ihr Vater war der White King, einer der mächtigsten existierenden Feuergeister. Mehr war kaum möglich. Unter Prominenzgesichtspunkten wäre sie quasi die Blair Waldorf von Mount Qaf, dem Reich der Dschinn. Red hatte angedeutet, dass sie sich ihre Talente noch längst nicht voll erschlossen hätte. Jai versuchte, sie durch Training dahin zu bringen. Sie waren ein paarmal gemeinsam auf die Jagd gegangen, wo sie mehr und mehr