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Bloom - Die Apokalypse beginnt in deinem GartenOverlay E-Book Reader

Bloom - Die Apokalypse beginnt in deinem Garten

Kenneth Oppel

E-Book (EPUB)
2020 Beltz
345 Seiten; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-407-75562-9

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Kurztext / Annotation
Nach einem starken Regenfall taucht überall schwarzes Gras auf, dessen Herkunft sich niemand erklären kann. Schnell überwuchert es Felder und ganze Städte überall auf der Welt. Die Menschen leiden unter heftigen Allergien, die Nahrungsmittelversorgung ist bedroht und schließlich greift das Gras Menschen direkt an. Zur gleichen Zeit entdecken drei Jugendliche, dass gerade sie seit Beginn des Horrors ihre Allergien losgeworden sind - und ungeahnte Kräfte entwickeln. Gibt es einen Zusammenhang zwischen ihnen und dem schwarzen Gras?

Kenneth Oppel, geb. 1967, gilt als literarisches Phänomen. Von Roald Dahl ermutigt, veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch mit 14 Jahren. Inzwischen hat er zahlreiche Romane und Drehbücher verfasst. Heute lebt er mit seiner Familie in Toronto. Bei Beltz & Gelberg ist seine weltweit erfolgreiche Fledermaus-Trilogie mit den Bänden Silberflügel, Sonnenflügel und Feuerflügel erschienen sowie die Bücher Nachtflügel, Wolkenpanther und Wolkenpiraten. Inge Wehrmann, geboren 1958 in Unna, studierte in Münster, Minneapolis und Bergen Anglistik, Skandinavistik und Germanistik und übersetzt seit vielen Jahren Kinder- und Jugendbücher sowie belletristische Werke aus dem Englischen, Norwegischen und Schwedischen. Sie lebt mit ihrer Familie in Ostwestfalen auf dem Land und spielt in ihrer Freizeit Theater.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1
Anaya

Als Anaya aufwachte, konnte sie ihre Augen nicht mehr öffnen.

Seufzend befühlte sie ihre Augenlider. Total verklebt. Sie setzte sich auf und nieste sieben Mal hintereinander. Ihre Nasenlöcher waren trocken und verkrustet. Sie stieg aus dem Bett und tastete sich routiniert bis zum Badezimmer. Beim Waschbecken fand sie den Waschlappenstapel und drehte das heiße Wasser auf. Als sie die ersten Male so aufgewacht war, hatte sie noch Panik bekommen. Mittlerweile war sie daran gewöhnt, vor allem jetzt, da die Pollen Hochkonjunktur hatten. Geduldig presste sie den feuchten, warmen Lappen auf ihre Augenlider, um den verklebten Schleim aufzuweichen. Als sie ihre Augen endlich wieder öffnen konnte, starrte sie mit verschwommenem Blick in den Spiegel.

»Wo hast du dich nur so lange versteckt, du wunderschönes Geschöpf?«, fragte sie ihr Spiegelbild.

Ihre Augen, die sie eigentlich am liebsten an sich mochte, waren verquollen und erinnerten momentan eher an Schweinsäuglein. Vom ständigen Schnäuzen war ihre Nasenspitze wund und aufgesprungen. Um das Ganze noch ein wenig mehr aufzupeppen, spross eine ganze Kolonie neuer Pickel in ihrem Gesicht.

Die Nachwehen einer Kopfschmerzattacke pochten in ihrem Schädel und erinnerten sie an ihren Traum - einer von denen, die sie immer wieder hatte. Sie war unglaublich schnell gerannt und fühlte sich geradezu berauscht, auch wenn darauf meist Kopfschmerzen folgten.

Genervt öffnete sie das vollgestopfte Medizinschränkchen. Spezielle Waschlotionen und Salben gegen ihre Akne, Inhalationssprays gegen das Asthma, Monstertabletten gegen die Allergien, von denen sie gleich zwei auf einmal einwarf. Dies war definitiv ein Zwei-Tabletten-auf-einmal-Tag.

Anaya begann mit ihrer Waschroutine, unterbrach sich jedoch schnell. Was machte sie denn da? Sie wollte doch so mitgenommen aussehen wie möglich. Wenigstens ein Auge hätte sie verklebt lassen sollen.

Mit extra wankenden Schritten schlurfte sie in die Küche. Ihre Nase war zwar komplett verstopft - aber das Toastbrot roch sie dennoch. Sie konnte es förmlich vor sich sehen: eine knusprige, gebräunte Brotscheibe mit schmelzender Butter und Marmelade. Sie liebte Toast - zumindest hatte sie das, bevor sie praktisch gegen die Hälfte sämtlicher Nahrungsmittel allergisch geworden war.

Mom trug bereits ihre Uniform und stellte ihr Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine.

»Ich kann heute nicht zur Schule gehen«, verkündete Anaya.

Ihre Mom drehte sich um. »Hör mal, mein Schatz ...«

»Rufst du bitte im Sekretariat an?«

»Du durftest letzte Woche schon zwei Tage zu Hause bleiben. Und dabei bist du nicht einmal richtig krank.«

Anaya zeigte auf ihr Gesicht. »Im Krankenhaus würden sie mich in Sekundenschnelle auf die Intensivstation verfrachten.«

Mom lachte leise und strich Anayas langes, welliges Haar zurück. »Du bist wunderschön.«

»Meine Haut ist eine einzige Kraterlandschaft!«

»Die anderen sehen nicht deine Akne, sie sehen dich.«

»Nur wenn sie Röntgenaugen hätten.«

Mom konnte das nicht nachvollziehen. Sie war schon immer wunderschön gewesen, die glamouröseste Mom, die man sich vorstellen konnte. Groß und schlank, mit rabenschwarzem Haar, das sich über ihrer frisch gebügelten weißen Bluse mit dem gestärkten Kragen und den Epauletten wellte: vier Streifen, die einzige Pilotin, die für Island Air flog. Lilah Dara - selbst ihr Name war wunderschön. Wenn sie ihre Sonnenbrille aufsetzte und die Bomberjacke anzog, wirkte ihre Pilotenuniform wie ein elegantes Outfit aus einem Pariser Modestudio.

Anaya war kleiner und hatte Dads stabileren Körperbau geerbt. Das störte sie nicht - was sie störte, war ihre Akne und dass sie keinen Schultag ohne Asthmaattacken und Schwächeanfälle überstand.

»Hast du die Akne-Creme aufgetragen?«, wollte